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Schüleraustausch mit Riom

Der Austausch begann am Mittwoch, dem 10. Mai, für 45 Schülerinnen und Schüler, die von Frau Oberhauser und Herrn Abele begleitet wurden, mit einer anstrengenden 13-stündigen Busreise in unsere Partnerstadt Riom. Dabei beeindruckte uns vor allem eine moderne Raststätte bei Lyon, wo sich auf dem Parkplatz ein Schild mit der Aufschrift „SAUF SERVICE“ befand, das großes Gelächter auslöste. Frau Oberhauser klärte uns jedoch über das Wort „sauf“ auf, welches auf Französisch „außer / bis auf“ bedeutet. Auf dem Schild stand also, dass der Bereich außer für Dienstfahrzeuge gesperrt war. Begrüßt wurden wir dann endlich gegen 21 Uhr von unseren Austauschpartnern vor dem Collège Michel de l'Hospital in Riom. An diesem Abend aßen wir das erste Mal eine französische Mahlzeit in unseren Gastfamilien, die von Cordon Bleu bis hin zu der für die Auvergne typischen Truffade, einem Kartoffelgericht mit viel Käse, variierte.

 

Am Donnerstag stand der erste Ausflug zusammen mit den Franzosen an: Wir verbrachten einen Tag am Lac d’Aydat. Geplant waren Spiele wie Pétanque und Frisbee für draußen sowie Segeln und Kajak-Fahren auf dem See, wobei sich unsere Begeisterung aufgrund des regnerischen und kalten Wetters zunächst in Grenzen hielt. Das Segeln in gemischten Vierer-Teams machte uns aber trotzdem Spaß und wäre es wärmer gewesen, wäre der Tag sicher ein voller Erfolg geworden. Dennoch fielen uns bereits am ersten Tag viele Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland auf, die vor allem die Lunchpakete betrafen. Statt Brotzeitboxen wurden oft Plastikbeutel genutzt, die bei nahezu jedem zusätzlich Chips zum Mittagessen beinhalteten. Abends besuchten fast alle Schülerinnen und Schüler mit Austauschpartnern in der neunten Klasse ein französisches Theaterstück. Trotz der Verständnisschwierigkeiten, die nicht nur durch die Sprachbarriere ausgelöst wurden, gefiel uns das Stück, das nach unserer Auffassung Kritik an der Gesellschaft zeigen sollte, sehr gut.

 

Am Freitag machten wir uns auf den Weg, die Vulkanlandschaft der Auvergne zu erkunden, beginnend mit dem Besuch des Puy de Dôme. Dieser Ausflug gestaltete sich aufgrund des Regens und der Kälte eher kurz, wobei wir auf dem Gipfel des Vulkans einen Tempel des römischen Gottes Merkur besichtigen konnten, jedoch später wieder mit der Zahnradbahn nach unten fuhren, da der geplante Abstieg zu Fuß aufgrund des Wetters nicht sicher genug war. Danach besuchten wir den Vulkan von Lemptégy, wo uns ein Guide im strömenden Regen eine einstündige Führung auf Französisch gab. Trotz der von uns erwarteten Verständnisprobleme waren wir überrascht, wie viel wir bereits verstehen konnten. An diesem Tag bot sich für uns auch in mehreren Souvenirshops bereits die erste Gelegenheit, unseren Geldbeutel zu leeren. Am Freitagabend unternahmen wir Verschiedenes mit den Familien, wie zum Beispiel ein Treffen mit Freunden.

 

Das Wochenende gestaltete sich für uns recht unterschiedlich, aber fast alle besuchten eine oder mehrere Städte, angefangen mit Clermont-Ferrand und Vichy bis hin zu Lyon und sogar Paris. Auch kamen noch viele weitere Aktivitäten hinzu, wie Museumsbesichtigungen, Freizeitparkbesuche oder ein Basketballspiel mit anschließender Feier. In diesen zwei Tagen machten wir zudem viel in Gruppen und trafen uns mit den anderen Austauschschülern. Und ganz besonders freuten wir uns, dass es endlich wärmer wurde und sogar die Sonne schien.

 

Am Montag wurden wir nach der offiziellen Begrüßung durch den Direktor Zeugen des französischen Unterrichts, was sehr interessant war. Die eher begrenzten Englischkenntnisse der Franzosen überraschten uns ziemlich, wobei die Deutschlehrerin, die ihren Schülern deutsche Namen wie Judith und Wolfgang gab, uns umso mehr amüsierte. Im Spanischunterricht verstanden die meisten von uns hingegen rein gar nichts. Etwas, das viele von uns sehr verwirrte, war das Essverbot außerhalb der Mensa, sogar auf dem Pausenhof. Auch wurden die Schülerinnen und Schüler nicht durch Lehrer beaufsichtigt, sondern durch sogenannte „surveillants“, die in der Schule nur für die Aufsicht zuständig sind. Am Nachmittag machten wir bei schönem Wetter eine Stadtrallye auf Französisch, während der wir viel über unsere Parnerstadt erfuhren. Anschließend bot sich für uns die Möglichkeit, ein Café und eine französische Boulangerie zu besuchen, wo wir uns vor der Rückkehr nach Deutschland französisches Gebäck wie Macarons und Meringues kaufen konnten.

 

Am nächsten Tag mussten wir uns wieder von Frankreich verabschieden, was manchen schwerer fiel als anderen. Trotz des teils sehr schlechten Wetters war der Austausch es wert, dabei gewesen zu sein und alle kamen zufrieden nach einer erneut 13-stündigen Fahrt wieder daheim in Nördlingen an.

 

(Luisa Cadau und Franziska Eßmann, 9c)