Im neuen Lehrplan Plus hat das Fach „Politik und Gesellschaft“ einen höheren Stellenwert erhalten. Die Schülerinnen und Schüler sollen ausgehend von ihrer eigenen Erfahrungswelt gesellschaftliche Prozesse kennenlernen und demokratisches Verständnis erlangen. Unter anderem steht für die zwölfte Jahrgangsstufe des Gymnasiums hier das Thema „Bundeswehr“ als ein Aspekt der deutschen Außenpolitik auf dem Programm. Passend dazu konnte nun Dr. Eva Högl, die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, für eine Diskussionsrunde gewonnen werden. Die Politikerin war auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid im Landkreis, über dessen Büro auch der Termin am THG organisiert wurde. Etliche Aspekte, die die Schüler aus dem Unterricht kannten, vertiefte Frau Dr. Högl mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis. So stellte sie zunächst ihre eigene Rolle als Wehrbeauftragte dar. Sie sei das Bindeglied zwischen der Bundeswehr und dem Parlament, kümmere sich mit ihren Mitarbeitern um die Wahrung der Grundrechte von Soldatinnen und Soldaten sowie um die Einhaltung der Grundsätze der Inneren Führung. Regelmäßig besuche sie Truppen, erhalte Eingaben oder führe Gespräche. Alle Ergebnisse trage sie dann in einem jährlichen Bericht an den Bundestag zusammen. Dass dieses Themenfeld für die jungen Erwachsenen, die ihr zunächst gespannt zuhören, durchaus interessant ist, zeigten dann auch die vielfältigen Fragen, die von der Bitte um konkrete Beispiele für die Eingaben der Soldatinnen und Soldaten über das persönliche Verhältnis von Frau Dr. Högl zum Verteidigungsminister Boris Pistorius bis hin zu Veränderungen in der Bundeswehr seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Zeitenwende reichten. Auch die unterschiedlichen Positionen zu Wehrpflicht oder verpflichtendem Gesellschaftsjahr kamen zur Sprache. Auf diese Weise erlebten die THG-Schülerinnen und Schüler Außenpolitik hautnah.