Theodor Heuss
(1884 – 1963)
Als erster Bundespräsident der BRD ist Theodor Heuss der Namensgeber unserer Schule. Heute verbindet man mit seinem Namen eher den "Hymnenstreit" mit Adenauer oder – in pauschalisierend vereinfachender Weltsicht — die Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz.
Tatsächlich führte Theodor Heuss ein in vielerlei Hinsicht und auf verschiedenen Ebenen ausgefülltes privates, schriftstellerisches und politisches Leben. Schon früh positionierte sich Heuss als Pazifist und liberaler Denker, der sich in der Weimarer Republik für die DDP und die demokratischen Strömungen im Allgemeinen engagierte. Mehrfach gehörte er dem Reichstag der Weimarer Republik an - unter anderem stimmte er hier wider besseren Wissens (und gegen die von ihm selbst vorbereitete Rede mit der Begründung zur geplanten Ablehnung des Gesetzes) entsprechend dem Fraktionszwang dem Ermächtigungsgesetz zu.
Heuss hat während des Dritten Reiches selbst die Verfolgung zu spüren bekommen, als bereits 1933 seine Texte öffentlich verbrannt wurden und er selbst zeitweilig mit einem Schreibverbot belegt worden ist.
Nach dem Ende des Dritten Reiches wurde Heuss, der bei den Amerikanern als "uncompromising democrat" auf der "weißen Liste" stand, zu einer der wichtigsten politischen Personen.
Grundsatz seiner Präsidentschaft:
"Ich gebe keine Richtlinien, ich gebe Atmosphären."